Der gezielte therapeutische Einsatz von Musik zur Erhaltung, Wiederherstellung und Förderung der Gesundheit auf körperlicher, seelischer oder geistiger Ebene wird Musiktherapie genannt und bildet einen wichtigen Therapieansatz in der Behandlung unterschiedlichster Krankheitsbilder. Musiktherapeuten sind vorwiegend in psychiatrischen oder psychosomatischen Kliniken, Rehabilitations- und Kinderkliniken, Pflege- und Seniorenheimen sowie in Institutionen für körperlich und/oder geistig benachteiligten Menschen beschäftigt. Mitunter sind sie auch in eigenen Praxen beschäftigt.
Musiktherapeuten arbeiten mit psychisch Kranken, in der Suchttherapie, bei Patienten mit Traumata und chronischen Schmerzen und unheilbar Kranken/Sterbenden und komatösen Patienten. Doch auch in der Kinder- und Jugendmedizin wird diese Form der Therapie oft eingesetzt, um Verhaltenstörungen oder – Verhaltensauffälligkeiten abzubauen und psychische Probleme gerade im Jugendalter zu behandeln. Auch die Rehabilitation und Integration behinderter Menschen und der Einsatz bei der Beratung, Betreuung und Therapie von Familien gehören zum Einsatzbereich dieses Berufszweiges.
Zur Erlernung dieses Berufsbildes stehen verschiedene Bildungswege unterschiedlicher Bildungsträger zur Verfügung. Diese dauern je nach Art, Zugangsvoraussetzungen und der Vorbildung des Bewerbers zwischen zwei und fünf Jahren. Die Wahl des Ausbildungsweges sollte davon abhängig gemacht werden, in welchem Tätigkeitsumfeld dieser Beruf ausgeübt werden möchte. Für die Anstellung in einer psychiatrischen oder psychosomatischen Klinik empfehlen sich Studiengänge, die als Voll-, Teilzeit- und Fernstudium mit regelmäßigen Präsenzseminaren angeboten werden. Häufig werden auch Aufbaustudiengänge als Weiterbildung oder berufsbegleitend offeriert. Hierfür sind am ehesten Berufserfahrene in entsprechenden, mit der Therapie im Zusammenhang stehenden, Berufsbildern geeignet. Dazu zählen Mediziner, Psychologen oder Pädagogen.
In fast allen Arten der Ausbildung zum Musiktherapeuten werden Kenntnisse in wenigstens einem Instrument und grundsätzliche gute bis sehr gute musikalische Fähigkeiten, beispielsweise in der Musiktheorie, vorausgesetzt. Im Rahmen der Ausbildung werden unter anderem folgende Inhalte vermittelt: die Verbindung zu Tanz- und Bewegungstherapie, Anamneseverfahren, therapeutische Interventionen, Entspannungsverfahren und Hypnotherapie und Klangtherapie. Die Ausbildung vermittelt ein weites Spektrum, um individuell auf den zu behandelnden Patienten einzugehen.